Kantorei singt Eindrucksvoll
Kultur Chor, Solisten und Instrumentalisten brillieren mit Mozarts Requiem in St. Goarshausen
St. Goarshausen/Rhein-Lahn. Ein bewegendes Konzert hat die evangelische Kantorei St. Goarshausen zum Ende des Kirchenjahres geboten. Unter Leitung von Dekanatskantor Markus Ziegler und begleitet von der Vogtland Philharmonie lieferte sie mit Wolfgang Amadeus Mozarts Requiem in d-Moll einen eindrucksvollen Höhepunkt zum Abschluss ihrer Saison. Die berühmte Komposition, über der Mozart 1791 verstarb und die von dessen Schüler Franz Xaver Süßmayr vollendet wurde, hallte im Gemüt der Besucher in der katholischen Kirche von St. Goarshausen noch lange nach.
Zu verdanken ist das dem stattlichen Chor, hatte Ziegler doch seit Beginn der Proben im Mai fast 50 Sängerinnen und Sänger für die Aufführung gewonnen, die dafür zwischen Lorch, Lahnstein und Nassau zum Üben nach Nastätten angereist kamen. Die Kantorei bildete gerade auch im Zusammenwirken mit der drei Dutzend Musiker zählenden Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach einen tragenden Klangkörper. Der verströmte sowohl in den leisen als auch den kräftigen Partien viel vom Geist dieses vom Jüngsten Gericht handelnden Werkes ins Kirchenschiff.
Nicht nur in den dynamischen Feinheiten und temporeichen Läufen zeigte der Chor sich sehr diszipliniert; rein und sauber wurden auch die höchsten Soprantöne gemeistert. Mit Monika Baumgartner (Sopran), Susanne Oehm-Henninger (Alt), Karl Schineis (Tenor) und Wolfgang Schneider (Bass) rundeten zudem versierte und sichere Solisten für die Arien das musikalische Erlebnis ab. Elisabeth Maranca begleitete die Sänger an der Orgel.
So entfaltete sich in dem Gotteshaus eine fulminante Spannung zwischen den ergreifend düster wirkenden Tiefen in Moll bis hin zur immer wieder strahlend klingenden Hoffnung auf ein ewiges Leben und Licht, die mit der Aufführung in die Besucherreihen transportiert wurde. Eingeleitet hatte den überzeugenden musikalischen Abend die weniger bekannte, aber wunderschöne Choralkantate „Nun ruhen alle Wälder“ des 1934 geborenen Komponisten Gustav Gunsenheimer. Er hat den Text von Paul Gerhardt für Chor, Solisten und Orchester vertont, baute darin auch das fließende Motiv aus der bekannten Bach-Kantate „Jesu meine Freude“ ein. Das war ein sehr irdisch fried- und ruhevoller Auftakt, bevor Chor und Musiker mit dem Mozart-Werk dann die himmlischen Sphären der Ewigkeit nachdrücklich erschlossen und anhaltend lauter Beifall das Konzert beendete.
RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Donnerstag, 1. Dezember 2016, Seite 22