Lob Gottes in Wort und Tönen
Kirche Motto ermöglicht zahlreiche musikalische Höhepunkte – Ziegler leitet
Klingelbach. Unter dem Motto „Singet und spielet auf zum Lobe Gottes“ stand ein Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Klingelbach. Nach der Zusammenführung der drei Dekanate, Diez, St. Goarshausen und Nassau zum Dekanat Nassauer Land nahm die Pfarrei Klingelbach die Gelegenheit wahr, um die musikalische Arbeit in dem neuen Großdekanat kennenzulernen. Zu Gast waren die evangelische Kantorei und das Instrumentalensemble Collegium Musicum aus Lahnstein/St. Goarshausen unter der Leitung des Dekanatskantors Markus Ziegler.
Nach dem Orgelvorspiel von Uwe Weiland begrüßte die Musikbeauftragte des Klingelbacher Kirchenvorstandes, Marianne Schröter, die Kirchenbesucher und lud ein zu einem Lob Gottes in Wort und Tönen. Dann stimmte das Collegium Musicum ein Lied aus dem 18. Jahrhundert an: „Gelobet sei der Herr“, in das die Gemeinde bei den folgenden Strophen mit einstimmte.
Lob zu Ehren des dreieinigen Gottes voller Dankbarkeit für alles Schöne, das Menschen erlebt haben, davon soll in Wort und Musik gesprochen werden, hieß es in dem Votum von Pfarrerin Dr. Anneken Peereboom. „Wer hat zum letzten Mal ein Lob ausgesprochen, oder eines gehört“ – das war die Frage. Viel leichter tue man sich mit einer Kritik. Aber die Seele blicke auf und lebe vom Lob. Das Selbstwertgefühl wird gestärkt und man solle einen Menschen so nehmen wie er ist und anerkennen, hieß es weiterhin.
Philipp Heinrich Erlebach war ein barocker Komponist, und von ihm intonierte das Collegium Musicum eine Gavotte, der Bestandteil einer barocken Suite. Erlebachs Werke spiegeln die Vielfalt dessen, was das 17. Jahrhundert unter dem Begriff des Liedes zusammenfasse, heißt es.
Texte und Betrachtungen über das Lob im Allgemeinen und vor allem das Lob zu Ehren Gottes wurde zwischen den Lied- und Instrumentaldarbietungen eingeflochten. Impulse der Barockzeit gab auch Philipp Heinrich Telemann, dessen langsam getragene Grave die Zuhörer ergriff. Der Psalm mit jeweiliger Antiphon „Laudate omes gentes“ – „Lobsingt und preist den Herrn“ folgte.
Ein weiterer Gedankengang schloss sich an, bevor die Kantorei und das Collegium Musicum „Alles was ihr tut“ von Gottfried August Homilius darbot. Man solle von den eigenen Problemen absehen und Gott als Mittelpunkt der Erde sehen, denn wenn man in die Bibel blicke, sei alles Lob auf Gott als Mittelpunkt der Welt bezogen und so folgte „Lobsinget Gott, dem Herrn“ von dem Komponisten Camille Saint-Saens. Die Kantorei und das Collegium Musicum beendeten den Gottesdienst in Klingelbach musikalisch mit „Lobet den Herrn alle Heiden“. Danach wurden die Besucher mit dem Segen und einem Orgelnachspiel in den Abend entlassen. Sigrid Baumann