Konzert zu Ehren der heiligen Cäcilia

 Kirchenmusik Dekanatskantorei und Kurpfalzphilharmonie spielten Werke von Hensel, Gatti und Mozart

Von unserer Mitarbeiterin Christiane Hähner

M St. Goarshausen. Zarte Holzbläserklänge ertönen aus der Stille der Kirche, die Atmosphäre ist andächtig, schon fast besinnlich. Zum Fest der heiligen Cäcilia, der Schutzpatronin der Kirchenmusik, und zum Abschluss des Kirchenjahres hatte sich die Dekanatskantorei St. Goarshausen am vergangenen Samstag zusammen mit der Kurpfalzphilharmonie Heidelberg zu einem Chor- und Orchesterkonzert in der katholischen Kirche St. Goarshausen versammelt. Werke Fanny Hensel-Mendelssohns, Mozarts und Luigi Gattis kamen hier zur Aufführung.

„Aus dieser Veranstaltung lassen sich Kraft und Freude schöpfen, um die Herausforderungen des Alltags zu meistern. Lassen Sie uns nun den Abend gemeinsam genießen.“ Mit diesen Worten eröffnete der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Loreley und stellvertretende Bürgermeister Hans-Josef Kring das Konzert, das die Musiker mit Fanny Hensels „Ode an die heilige Cäcilia“ einläuteten. Fanny Hensel (Schwester des berühmten Felix Mendelssohn-Bartholdys) vertonte die Ode als Chorwerk. „Dass Frauen zur Zeit der musikalischen Romantik, also im 19. Jahrhundert, als Musikerinnen nicht besonders anerkannt waren, ist in diesen Tagen kaum noch vorstellbar, dennoch war sie mit ihrer Arbeit erfolgreich“, erklärt Kring zu Beginn.

Kein Wunder, wenn man den Klängen ihrer Konzert zu Ehren der heiligen CäciliaCäcilienmusik lauscht: Zu den sanften Holzbläsern gesellen sich nach und nach Streicher und Chor und kreieren einen vollen, weichen Klang. Dann dringt Wolfgang Weiß’ kraftvolle Bassstimme durch den Saal: „Audi et vide“ – „Höre und sehe“, fordern die Musiker eindringlich in einem Wechselspiel zwischen Solist und Chor. Auch die Stimme der Solistin Anabelle Hund beeindruckt: Sie ist fein und klar, dennoch kraftvoll. Genussvoll schwelgt die Solistin in den höchsten Höhen des Hallelujas, die Künstler intonieren sauber und professionell.

Auf Hensels Cäcilienmusik folgt das Klarinettenkonzert in A-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart für Soloklarinette und Orchester, das Martin Förster mit sichtlicher Leichtigkeit, Leidenschaft und einem hohen Maß an Virtuosität interpretiert. Weiche Klänge wechseln mit flinken Läufen und getragenem Adagio. Die Zuhörer lächeln, wippen im Takt der bekannten Melodien, belohnen die Künstler mit „Bravo“-Rufen am Ende des Stücks.

Gattis Schöpfungsmesse mit Chören aus dem Oratorium „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn bildete den dritten und letzten Programmpunkt, für den sich Chor, Orchester und Solisten noch einmal zu Höchstleistungen vereinen und mit ihrem mächtigen Klang die Kirche erfüllen.

„Seit April hat sich die Dekanatskantorei auf den Auftritt vorbereitet“, erklärt Dekanatskantor Markus Ziegler, unter dessen Schirmherrschaft das Konzert stattfand. Die Begeisterung über das gelungene Konzert ist Ziegler aus den Augen abzulesen. „Kraft und Freude für die Herausforderungen des Alltags schöpfen“ – dies dürfte nicht nur dem begeisterten Publikum, sondern auch den Musikern selbst mehr als gelungen sein.

RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Mittwoch, 25. November 2015, Seite 19 (0 Views)